Allerhand Schönes zu entdecken gibt es beim jungen Label "LOVE Kidswear" aus München. Ein Lieblingsstück der Chefin Franziska Bergmiller ist die schlichte blaue "Carlotta"-Bluse (links). |
Das Münchner Label "LOVE Kidswear"
Liebe ist alles.
Das spürt Franziska Bergmiller in den Momenten, die das ganze Glück dieser Erde bündeln. Dann etwa, wenn sie ihre beiden Kinder im Arm hält, oder - ganz simpel - wenn sie durch ihre Heimat München schlendert. Was läge also näher, als ein Herzensprojekt "LOVE Kidswear" zu nennen und die Liebe ins Etikett zu sticken?
Die Designerin lernte bei Vivienne Westwood in London. In den vier Jahren auf der Insel genoss sie es, wenn sie der Kioskverkäufer oder der Busfahrer auf ihre charmante englische Art mit "Hey love!" ("Hallo, Liebling!") begrüßten. Zurück in Bayern beschloss sie, ihr eigenes Ding zu machen. Ein hochwertiges, fesches Mode-Label für Kinder. Seit etwa einem Jahr ist "LOVE Kidswear" auf dem Markt. Und so begehrt, dass Franziska Bergmiller vor wenigen Tagen eine neue Kollektion herausgebracht hat.
Verspieltere Exemplare sind das "Feli"- und das "Ella"-Kleid (links und hinten). |
Das mit der Eiscreme macht die junge Mutter bestimmt trotzdem irgendwann.
Denn neben "Liebe ist alles" gilt noch ebs für immer und ewig:
Eis kommt nie aus der Mode.
Verrückt nach München: Frau Bergmiller, was ist typisch münchnerisch an Ihrer Mode?
Franziska Bergmiller mit ihrer Tochter (ganz rechts). |
VnM: Ist München überhaupt ein gutes Pflaster, um sich mit Kindermode selbstständig zu machen?
Bergmiller: München ist eine sehr gute Stadt dafür. Meine Zielgruppe legt Wert auf Qualität, Design und Nachhaltigkeit - und ist bereit, dafür etwas mehr Geld auszugeben. Das sind Eigenschaften, die sich bei vielen Münchnern wiederfinden. Auch die Kaufkraft hier ist relativ hoch. Ich produziere meine Kollektionen zu fairen Bedingungen in Portugal und versuche bio-zertifizierte Stoffe oder Lagerstoffe zu verwenden, um die Umwelt zu schonen. Dieses Bewusstsein für die Umwelt ist bei vielen Münchnern vorhanden.
VnM: Sie haben viele Jahre für Viviane Westwood gearbeitet, bevor Sie nach München kamen. Wie war das?
Bergmiller: Vivienne Westwood als Person ist eine eindrucksvolle Mischung aus Bodenständigkeit und verrückter Kreativität. Sie fährt jeden Tag mit dem Fahrrad zur Arbeit, ist sehr politisch und ökologisch interessiert und engagiert. In ihrem Unternehmen, den Westwood-Studios, tummelte sich ein Haufen verrückter Designer, die dank der nicht so starren Strukturen im Unternehmen ihrer Kreativität freien Lauf lassen konnten. Das war auch für mich eine extrem gute und lehrreiche Zeit.
Passt zu allem: das Shirt mit "Paint-Splatter-Print". |
Bergmiller: Mein Chef hat mir den Entwurf und die Umsetzung der Red-Label-Kollektionen für den japanischen Markt mehr oder weniger ganz überlassen. So habe ich sehr viel über den Aufbau einer Kollektion gelernt. Am meisten geprägt hat mich Viviennes unglaublich sensibler Umgang mit Farben. Das ist wohl auch das, was sich am stärksten in meinen Kollektionen widerspiegelt. Auch mein hoher Anspruch an die Stoffqualität kommt aus meinen Erfahrungen im High-End-Modebereich. Vivienne Westwood hat eine sehr raffinierte und besondere Art der Schnittgestaltung, und auch wenn meine Entwürfe ganz anders anmuten, hat mich diese freie und ungewöhnliche Herangehensweise geprägt.
VnM: Apropos Farbe: Muss Kindermode denn nicht schrill und bunt sein?
Bergmiller: Nein, ich denke nicht. Kindermode darf sehr verspielt und fröhlich sein, aber Kindern stehen kraftvolle als auch entsättigte Farben. Für mich gibt es keinen Grund, warum Kindermode nicht genauso geschmackvoll sein darf wie Erwachsenenmode. In meinen Kollektionen suche ich immer eine Balance zwischen starken und zarten Farben - schließlich sind ja auch Kinder immer ein Mix sind aus lebhaften und ruhigen Momenten.
VnM: Was ist Ihr Lieblingsstück in der neuen Kollektion?
Bergmiller: Ich mag die schlichte Eleganz des "Tilda"-Kleids und der "Carlotta"-Bluse (siehe Bild ganz oben). Ich liebe aber auch die verspielteren Silhouetten des "Ella"- und des "Feli"-Kleids (siehe zweites Bild von oben). Für Jungs gefallen mir die "Kasimir"-Hose mit dem großem Aufschlag, das lässige "Benno"-Shirt und natürlich der "Paint-Splatter-Print" auf den T-Shirts (siehe Bild direkt hier drunter).
In der Mitte die "Kasimir"-Hose mit Aufschlag, ... |
Bergmiller: Tatsächlich habe sehr oft Bilder im Kopf, die schwer umzusetzen sind. Zum Beispiel der "Paint-Splatter-Print" der auf original von mir hergestellten Stoffen basiert, die mit Farben bespritzt werden. Zum Glück habe ich ein tolles Team mit meiner Schwester, die sich um das Corporate-Brand-Design kümmert, meinem Print-Designer und meiner Schnitt-Directrice. Zusammen kriegen wir das meiste gut umgesetzt. Es gab aber durchaus schon Entwürfe, die ich mir vorgestellt hatte, die dann aber in der Umsetzung einfach nicht schön aussahen.
VnM: Mal ehrlich: Unsere Kinder toben bei Wind und Wetter, im Wald, auf dem Spielplatz oder in den Hinterhöfen der Großstadt. Braucht es da wirklich edle Mode?
Bergmiller: Klar braucht es die! Da die meisten meiner Stoffe robust sind und auch Flicken gut zum Look meiner Kollektionen passen, sind die Teile durchaus auch zum Toben geeignet. Ich finde absolut, dass man Alt mit Neu kombinieren kann. Das mache ich auch selber. Aber qualitativ hochwertige Mode für Kinder braucht es trotzdem. Gerade in der Kindermode ist es wichtig, eine Alternative zu Billigherstellern zu bieten. Es ist sinnvoller, ein etwas teureres Teil zu kaufen, das fair produziert wurde und auch länger hält als viele billige Teile. Ich produziere in Doppelgrößen. Ein Teil passt also mindestens zwei bis drei Jahre und kann danach noch weitervererbt oder auf dem Flohmarkt verkauft werden. Länger tragen die meisten Erwachsenen ein Teil auch nicht. Zu denken, dass für Kindermode nichts ausgegeben werden soll, weil man es ja eh nicht lange hat, ist ein Irrtum. Das führt dazu, dass Frauen in armen Ländern ausgebeutet werden - unter unmenschlichen Bedingungen und für einen viel zu schlechtem Lohn.
... und hier ganz rechts: das "Benno"-Hemd. |
Bergmiller: Meine Inspiration kommt aus aktuellen Kollektionen für Erwachsene und aus herkömmlicher traditioneller Kleidung jeglichen Ursprungs - zum Beispiel dem russischen Bauernhemd oder der Trachtenbluse. Oft sind es auch Farbkompositionen und Fotos, die mich zu neuen Schnitten, Silhouetten und Drucken inspirieren.
VnM: Und was planen Sie für die kommenden Jahre?
Bergmiller: Ein Laden-Atelier wäre toll. Die Kollektion wird derzeit über das Internet verkauft, ist ab dem Sommer aber auch schon in einigen Läden in Deutschland, Italien, Frankreich und der Schweiz zu haben. Mein Ziel ist es, das Label auf dem internationalen Markt gut zu platzieren, durch ein gesundes Wachstum noch mehr mit bio-zertifizierten Stoffen arbeiten zu können und von dem Unternehmen meine Familie ernähren zu können.
Wir verlosen ein Balthasar-Hemd in Blau im Wert von ca. 60 Euro und einen Paint-Splatter-Body in Grau im Wert von ca. 30 Euro. Beides ist für Mädchen und Buben geeignet. Zur Wahl stehen die Größen 86/92 sowie 98/104.
Was müsst ihr tun, um zu gewinnen? Likt uns auf Facebook und mailt uns dort eine Nachricht mit eurem Geheimtipp für München. Und schreibt bitte euren Namen mit Adresse, dem gewünschten Gewinn und der Kleidergröße dazu. Einsendeschuss ist der 8. April 2016. Viel Glück!
* Teilnahmeberechtigt sind Personen ab Vollendung des 18. Lebensjahres mit Wohnsitz in Deutschland. Preise werden nicht bar ausgezahlt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen