Da Kini wäre begeistert gewesen, wenn er so ein Schmuckstück von sich hätte anlegen können. Er hätte uns auch zugestimmt, dass so ein königlich-bayerisches Motiv sich ganz wahnsinnig gut zu einem Trachtengwand machen täte. Heutzutage trägt man so eines ja meistens nur noch zu einer Gelegenheit. Richtig. Auf da Wiesn.
VnM-GEWINNSPIEL*
Ihr merkt, wir zählen schon runter bis zum 20. September. Und außerdem haben wir grad die Spendierhosen an und es gibt wieder was zu gewinnen. Und zwar 3 zünftig-schicke Armbänder aus der Wiesn-Kollektion von Madeva (eine kleine Berliner Holzdesign-Schmiede, die wir euch im Folgenden gleich mal vorstellen werden).
Unsere Gewinnspiel-Frage: Was ist euer Highlight auf der Wiesn? Einfach unten in die Kommentarfunktion eingeben oder an verruecktnachmuenchen@googlemail.com senden! Teilnahmeschluss ist der 16. September 2014.
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Teilnahmeberechtigt sind Personen ab Vollendung des 18. Lebensjahres
mit Wohnsitz in Deutschland. Preise können nicht bar ausgezahlt werden.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
VnM: Liebe Eva, dein Label heißt MADEVA. Hat der Name einen tieferen Sinn?
Eva: Na klar! Den passenden Namen für das eigene Label zu finden, ist gar nicht so einfach und von großer Bedeutung. Meine Namensfindung hat auch seine Zeit
in Anspruch genommen, aber am Ende war ich mit dem Ergebnis sehr glücklich. Madeva ist die Zusammensetzung aus madera (spanisch: Holz) und Eva, meine Wenigkeit. Da alle meine Produkte von mir und aus Holz gefertigt werden,
fand ich den Namen madeva nur konsequent und wunderbar passend. Und Spanisch deshalb, weil ich dort meine tiefen Wurzeln versteckt habe und ich mich dem Land und der Sprache sehr verbunden fühle.
VnM: Du fertigst Holzunikate. Was muss man sich darunter vorstellen?
Eva: Meine Holzunikate sind eine Produktpalette von Schmuck, Möbeln und Holzbildern, so genannte Woodpix. Alle Produkte haben gemein, dass ich Fotografien
auf die Holzoberfläche arbeite. Meine Kunden können entweder auf mein Motivportfolio zurückgreifen oder mir aber ihr eigenes Foto zuschicken, so dass jeder sein ganz persönliches und individuelles madeva Holzunikat erhält.
VnM: Wie wird man denn wohl Holzdesignerin?
Eva: Bereits nach dem Abitur wollte ich eine Tischlerlehre absolvieren. Dann bin ich doch lieber erst den klassischen Weg des Studiums gegangen, der mich schließlich zur PR geführt hat. Nach der Arbeit habe ich mich oft auf meinen Balkon zurückgezogen und gewerkelt. Arbeit mit den Händen macht mich einfach glücklich. 40 Stunden auf einem Bürostuhl zu verbringen hat mich nicht befriedigt. Der Wunsch nach
Selbstverwirklichung wurde immer größer. Eines Tages hat meine Mutter dann gesagt: "Hör auf zu labern, mach einfach."
VnM: Wie muss man sich deinen Arbeitstag so vorstellen? Du gehst ja womöglich nicht in der Früh in den Wald und fällst einen Baum - oder etwa doch?
Eva: Nein, wobei das auch nett wäre. Ich habe mir gleich nach der Kündigung meines ehemaligen Jobs eine Tischlerei bei mir um die Ecke gesucht. Dort habe
ich mir à la Coworking Space eine Hobelbank gemietet. An der arbeite ich jetzt neben fünf professionellen Tischlern, die mir immer wieder Tipps geben und mir bei meiner Arbeit helfen. Ich habe ja nichts in dem Bereich gelernt,
da schadet es nicht, wenn man in so einer Umgebung arbeitet. So bereite ich in der Werkstatt alle Holzteile vor und zuhause bearbeite ich sie schließlich mit den Fotos. Gerade die Fertigung von Schmuck benötigt ein sauberes
Umfeld. Das ist in der Tischlerei eher ausgeschlossen.
VnM: Wie bei vielen Modelabels gibt es bei dir auch eine Wiesn-Kollektion. Was unterscheidet deine „Wiesn-Produkte“ von anderen?
Eva: Meine Wiesn-Produkte sind alle von Hand gefertigt und das Besondere ist eben die
Bearbeitung der Fotografien auf die Schmuckstücke. Im Prinzip kann sich jeder so seine ganz individuelle und persönliche Wiesn-Kollektion bei mir bestellen - vielleicht ja sogar mit eigenen Fotos der letzten Wiesn. Mit
den Schmuckstücken läuft dann garantiert kein anderer mehr herum.
VnM: Du lebst in Berlin und bist Dirndl-Fan. Wie geht denn das zusammen?
Eva: Ich bin in Bayern geboren und ein Großteil meiner Familie wohnt in Niederbayern und ich habe viel Zeit dort verbracht. Ich mag Bayern sehr, vor allem die Landschaft, ich liebe die Berge, ganz besonders das bayerische Essen, Biergärten und eben auch die traditionelle Mode. Und dass
Dirndl Frauen besonders schmeicheln, kann wohl auch niemand abstreiten.
VnM: Haupstadt vs. heimliche Hauptstadt - Hand aufs Herz: Kannst du dir vorstellen, in München zu leben?
Eva: In München selbst nicht unbedingt. Ich denke dafür ist mir die Stadt zu geordnet und vielleicht ein wenig zu spießig. Entschuldigung dafür ;-). Wenn
ich mich für eine ruhigere Umgebung als Berlin entscheiden müsste, dann wäre es eher das Münchner Umland. Mitten in der Natur zu leben, kann ich mir sehr gut vorstellen.
VnM: Hast du einen Tipp für junge Kreative, die überlegen, ob sie ihr eigenes Ding machen sollen?
Eva: Für das eigene Ding braucht man eine gute Portion langen Atem! Dieser sollte serviert werden mit jeder Menge Durchhaltevermögen, Rückendeckung guter
Freunde und gesundem Optimismus gepaart mit Verstand. Verfeinert mit einer Prise Geschick im Bereich PR und Marketing, kann die eigene Idee zu einem sehr bekömmlichen Gericht werden. Und ganz wichtig ist ein heraus stechender USP (Anmerkung der Redaktion: Alleinstellungsmerkmal). Fundierte Recherche im Vorfeld kann also nicht schaden.
Danke für das Interview, Eva!