Freitag, 15. April 2016



"MÜNCHEN BLÜHT" AUF SCHLOSS BLUTENBURG


Ihr Schloss Blutenburg kennen die wenigsten Münchner. Viel zu schnell fahren wir über die Verdistraße auf die A8 Richtung Stuttgart und lassen das spätgotische Schmuckstück mitten in der Stadt links liegen. Am Samstag und Sonntag (16. und 17. April) ist es allerhöchste Zeit, das zu ändern. Dann ist zum zehnten Mal die Gartenmesse "München blüht" zu Gast in den Schlossanlagen und macht die Idylle an der Würm perfekt.

"München blüht" mitten im Idyll von Schloss Blutenburg. (Bild: Fetzer-GmbH)

Das Wasser- und Jagdschloss, das Herzog Albrecht III. für sein Gspusi Agnes Bernauer errichten ließ, lohnt sich aber auch sonst für einen Abstecher an den Wochenenden. Denn es verbirgt viele wundersame Geheimnisse. Das Michael-Ende-Museum zum Beispiel, ein Erich-Kästner-Zimmer oder einen James-Krüss-Turm. Selbst die Internationale Jugendbibliothek, die weltweit größte Kinder- und Jugendbücherei mit gut 500.000 Titeln in mehr als 130 Sprachen, ist hier zu Hause. Und wenn euch das alles recht wurscht ist, macht doch einfach ein Kaffeetscherl im verwunschenen Innenhof oder vorne raus mit Blick auf den See.

Nahe dem Schloss-Eingang stehen zwei Denkmäler. Eines für Agnes Bernauer, die Herzog Albrechts Vater in Straubing in der Donau ertränken ließ. Weit Schrecklicheres noch ereignete sich in dieser Idylle, wie ein zweites Mahnmal dokumentiert: In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs wollten die Nazis das Ausmaß des Unmenschlichen in den Konzentrationslagern vertuschen. Deshalb schickten sie 7.000 Häftlinge aus dem KZ Dachau nach draußen - auf einen grauenvollen Todesmarsch. US-Soldaten stoppten diesen Irrsinn am 2. Mai 1945 am Tegernsee. Mehr als 3.000 Menschen waren da schon tot.


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