Donnerstag, 1. Februar 2018

11 Mal München – endlose Heimatliebe

Der wunderbare „Olyturm“ (Foto: Tobias Zils/unsplash.com)

Wie ihr wisst, sind wir verrückt nach München. Die Stadt hat Berge, Ecken und Kanten, ist mal kuschelig klein, mal aggressiv eng, mal ein großes Biergarten-Miteinander, mal ein Platzerl Erde, das sich nur noch die Großkopferten leisten können. München ist streitbar und wunderbar. Alles auf einmal. Und damit einzigartig. Wir lieben diese Stadt – wofür genau, das erzählen wir euch in diesem Interview, mit dem wir an der Blogparade „Heimatliebe“ teilnehmen. 

Was ist für euch Heimat? Was bezeichnet ihr als eure Heimat?

Verrückt nach München: Hier ist’s kleiner als in Berlin und größer als aufm Dorf. Es bleibt anonym, und doch kennt sich jeder in München. Genau richtig zum Lieben, Leben, Lustigsein! Außerdem schätzen wir: den Franz-Beckenbauer-Dialekt, Brezn ooooohne Ende, dass der Berg ruft und ein bisschen auch den Weißwurst-Duft am Vormittag.

Wo liegt eure Heimat? Beschreibt die geographische Lage.

VnM: An der Isar, mit bestem Blick auf die Berge. Und natürlich: Fast noch in Italien!

Nennt drei Highlights, die jeder Tourist unbedingt besuchen muss.

VnM: Da gibt es viele, natürlich die Klassiker, wie die Bavaria, den Olympiaturm oder für Fußball-Fans die Allianz Arena. Kleiner und feiner finden wir aber:
Die Oide Wiesn,
Den Stemmerhof mit Stemmerwiese – weil es hier noch vor kurzem den letzte Bauernhof Münchens gab – mitten in der Stadt!
Seit neuestem: Die MS Utting. Der ehemalige Ausflugsdampfer wurde vom Ammersee auf eine kleine Brücke am Großmarkt umgesiedelt. Dort ist das Schiff jetzt Ort für Geselligkeit und Kultur.

Was kann man mit Kindern einen Tag lang machen?

VnM: Spielenachmittag im Luitpoldpark.
Eine Aufzugfahrt im Olympiaturm.
Hosenhüpfen und Dosenwerfen auf der „Oidn Wiesn“.
An der Floßlände baden, picknicken und Surfer gucken.

Es regnet in strömen, was könnt ihr als Schlecht-Wetter-Programm empfehlen?

VnM: Die gelbe Kuh von Franz Marc im Lenbachhaus besuchen.


Der Olympiaturm im Pfützenspiegel (Foto: Dominik Stötter/unsplash.com)


Welche kulinarischen Köstlichkeiten müssen unbedingt probiert werden und wo?

VnM: Einen Cold-Brew-Kaffee im Standl 20 auf dem Elisabethmarkt oder einen Cappuccino im Café Emilo. Dann einen „Monaco Franze“ und einen Bio-Glühwein im „Milchhäusl“ oder die beste Currywurst der Stadt im Kiosk „Alles Wurscht“. Was nie verkehrt ist: ein runde, fettige Schweinerei im Café Schmalznudel.

Welches Hotel könnt ihr empfehlen?

VnM: „The Flushing Meadows“ in der Fraunhoferstraße – zentraler geht’s nicht, die Zimmer haben einen angenehm schlichten Retro-Stil, und die Dachterrasse macht uns immer wieder kurz sprachlos.

Wo befindet sich euer absoluter Lieblingsplatz – und warum ist es euer Lieblingsplatz?

VnM: Ganz privat sind das unser Holztisch in der Küche mit Kerzenwachs drauf und allerhand Spuren unserer Kinder. Tagsüber schweift der Blick nach draußen über einen romantisch-zugewachsenen Balkon, abends essen wir im warmen Licht einer PH5-Leuchte. Wenn wir strawanzen, lieben wir die Ruhe im kleinen und deshalb auch nicht ganz so bekannten Bavariapark und samstagmorgens das bunte Stelldichein beim Wochenmarkt in der Klenzeschule. Auch schön: libanesisch essen im „Manouche“.

Was ist der absolute Geheimtipp, der in keinem Reiseführer beschrieben ist? 

VnM: Um halbsechs in der Früh am Viktualienmarkt bei Karnoll’s Backstandl einen frisch gebrühten Filterkaffee genießen. Dazu an einer ofenfrischen Brezn knabbern und die Marktleut‘ beobachten.

Was ist die schönste Veranstaltung des Jahres?

VnM: Wenn die Menschen im Juni zum Tanzen aufn Kocherlball am Chinesischen Turm zusammenkommen. Ist aber nur was für Frühaufsteher!

In welcher Jahreszeit ist es in eurer Heimat am schönsten und warum?

VnM: Im Frühling, wenn der Gärtnerplatz endlich wieder bunt und lebendig ist – inklusive frühlingshafter Blütenpracht.
Im Sommer, wenn der Biergarten zum Essen einlädt, und die Hackerbrücke zum Trinken und in die Ferne schau’n, und der Flaucher zum Feiern in einer lauen Sommernacht.
Im Herbst, wenn im Luitpoldpark Millionen Kastanien und Blätter fallen und fallen und fallen.
Im Winter, wenn Wanderschuhe, Skier oder Schlitten in die Berge oder auf den nächsten Hügel führen.
 
Dieser Text ist für die Blogparade von „Wir auf Reise“ entstanden.