Sonntag, 18. Januar 2015


Uber eilt sein schlechter Ruf voraus. Viele rügen das Unternehmen aus San Francisco wegen Wettbewebsverzerrung und Verantwortungslosigkeit. Auf der DLD-Konferenz (Digital Life Design-Konferenz), die heute in München begonnen hat und rund 1.000 Teilnehmer aus Medien und Wirtschaft zählt, versuchte Gründer Tavis Kalanick seine Geschäftsidee von der Fahrvermittlungs-App zu rechtfertigen. 
Er sollte nicht immer die Arbeitsplätze rühmen, die er geschaffen habe, lauten die Zwischenrufe aus dem Publikum. Er vernichte gleichzeitig andere – und überhaupt: Was sei mit der Verantwortung?

Der Grund für den Zorn: Der Online-Dienst vermittelt uns über sein Geschäftsmodell „UberPop“ eine Privatperson vor die Münchner Haustür, die uns von A nach B bringt. Das könnte auch der Nachbar mit seinem alten VW Golf sein. Er muss nur 21 Jahre alt sein und braucht einen Führerschein – wohlgemerkt aber keinen Taxischein, keine medizinische und psychologische Untersuchung und das Auto nicht die übliche jährliche Untersuchung beim TÜV. Uber muss keine Umsatzsteuer, keine Beiträge zu Konzession und Berufsgenossenschaft zahlen, auch der dreimal höhere Kfz-Versicherungsbeitrag im Vergleich zu normalen Fahrzeugen entfällt. Das erlaubt es Uber, die Fahrten fast halb so teuer anzubieten wie die anderen Münchner Taxler. Was viele nicht wissen: Bei einem Unfall ist der Fahrgast nicht versichert. Und der Mensch am Steuer könnte auch vorbestraft sein.

Darauf von Kalanick ein: "We can always be better and want to be better." In München jedenfalls beginne der Stern für sein Unternehmen langsam zu leuchten.

Das Unternehmen ist umstritten. Wir schätzen den Start-Up-Geist und sagen trotzdem: Macht´s das in Indien, wo es keine Regularien gibt. Wir fahren mit unseren Münchner Taxlern. So vui leit’s scho no...

Hier findet ihr mehr Infos live von der DLD, bei der in diesem Jahr unter anderem Internet-Pionier Ben Horowitz sowie Arianna Huffington und David Marcus von Facebook zu Gast sind und Diskussionen auch ganz aktuell zu den Folgen des Anschlags auf das französische Satirezeitmagazin "Charlie Hebdo" stattfinden.
Lest mehr auch auf der Homepage des Bayerischen Rundfunks.
 

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