Der Sommer ist rum, und der Herbst regnet sich ein. Die perfekte Zeit, um sich die neuesten Kinderbücher aus den Münchner Verlagen anzuschauen. Die richtigen Bücher für kleine Künstler, Umweltschützer, Geschichtsfreunde und Geschichtensammler.
München ist „ebs Bsonders“ – auch als Verlagsstadt. Wusstet ihr’s? Überall finden sich Lektorate und Kreativ-Tüftler. Mitten im Glockenbachviertel beispielsweise entstehen die unschlagbar attraktiven Knesebeck-Bücher zu ganz speziellen Themen. Den Geschichten, die die sympathischen Mitarbeiter von arsEdition in Schwabing in die Welt bringen, stecken voller Herz und guter Ideen. Im Nachbarviertel Maxvorstadt sitzt der Tulipan-Verlag mit seinen oft witzigen, spritzigen Werken. Und auch der cbj-Verlag aus Berg am Laim hat eine wunderbare Nische für seine Serien und etwas Nostalgie gefunden.
„Bedrohte Arten“, Knesebeck, ab 8 Jahren
Allein das Cover! Ein grafisch gestalteter Eisbär inmitten schmelzender weißer Berge… Von ihm, dem Berggorilla, dem Papageitaucher und vielen weiteren vom Aussterben bedrohten Tieren handelt dieses kunst- und eindrucksvolle Kindersachbuch. Eine Expedition voller Überraschungen – oder habt ihr schon einmal was vom Roten Marmorkrötchen oder dem Axolotl gehört? Eine wichtige Warnung an uns – und ein Schatz in unserem Buchregal!
„Ziemlich beste Schwestern“, arsEdition, ab 7
Im Gespräch mit Sarah Welk könnte ertappen wir uns bei dem Gedanken, dass sie die eigene Schwester sein könnte – so vertraut, quirlig und laut ist die Autorin dieser erfolgreichen Kinderbuchreihe. Auch bei den Abenteuern ihrer Figuren Mimi und Flo müssen wir einfach mitlachen. Das aktuellste Schlamassel heißt „Ich glaub, mich tritt ein Huhn!“. Unsere Kinder könnten die Bände als Erstleser vielleicht schon selbst erobern – aber noch lesen wir zusammen, weil es uns allen großen Spaß macht. Leseempfehlung von Herzen!
„Gebrannte Mandeln für Grisou“, Tulipan, ab 4
Heuer wird das nichts mit den Christkindlmärkten… aber umso mehr mit dieser stimmungsvollen Weihnachtsgeschichte! Der Graupapagei Grisou büxt aus, um sich einen dieser sagenumwobenen Weihnachtsmärkte mit Karussells und glitzernden Lichtern anzusehen. Ein ungewöhnlicher Held – und auch ein Weihnachtslied steht hier im Mittelpunkt. Eine wunderschöne Einstimmung Adventszeit und das gar nicht mehr so ferne Fest.
„Mit Jasper im Gepäck“, cbj, ab 8
Nein, Jasper ist kein Junge. Eher ein Zwergpony, das zwei schwedische Kinder beim Zoobesuch gewinnen. Klein, aber nicht klein genug, um es von Kopenhagen im Zug nach Hause zu schmuggeln und vor Tante Tinne geheim zu halten. Oder doch? Grandios witzig erzählt und charmant illustriert. Eine Neuauflage des wunderbaren Klassikers (1965) von Gunnel Linde, einer der bekanntesten Kinderbuchautorinnen gleich nach Astrid Lindgren. Müsst ihr unbedingt (vor-)lesen, immer wieder!
„Hier spielt die Musik: Das Orchester und seine Instrumente“, Knesebeck, ab 6
An kalten Tagen ist das bei uns oft so: Einer aus der Familie setzt sich spontan ans Klavier oder holt das Glockenspiel, einen Anderen zieht das magisch an, und gemeinsam improvisieren wir Songs und Sounds, mischen altbekanntes Liedgut darunter und generieren Ohrwürmer. Dieses wunder-wunderschöne Buch inspiriert dazu, selbst ein Instrument zu sein, und erklärt etwa, wie eine Klarinette oder das Notenlesen funktioniert und was Musik mit Religion und Mythologie zu tun hat. Jetzt schon ein Klassiker – für die Früherziehung und für Erwachsene.
„Liane und das Land der Geschichten“, arsEdition, ab 8
Ein faszinierendes Buch über die Magie des Lesens! Als Liane einen verzauberten Globus entdeckt, beginnt ihr Abenteuer im Land der Geschichten. Dieses Land ist in Gefahr; es verdorrt, weil die Menschen kaum noch lesen und immer fantasieloser werden. Ist es schon zu spät? Das erste Kinderbuch der Bestsellerautorin Elif Shafak ist ein leidenschaftliches Plädoyer fürs Lesen. Und es ist ein unendlich wertvolles Geschenk, weil es uns die unbändige Vorstellungskraft aus unserer Kindheit zurückgebracht hat!
„Parole Teetee“, Tulipan, ab 9
Und apropos magisch: Was kann die Tasche der wunderlichen Dame Teetee? Dass sie wirklich Wünsche erfüllen kann, ist zu abstrus -doch dann ist Teetee verschwunden – abgetaucht, verunglückt, entführt? So oder so muss sie gerettet und das Rätsel gelöst werden. Für die Kinder im Viertel heißt es: gut kombinieren, zusammenhalten und Parole Teetee! Ein äußerst unterhaltsames Buch, das nach Orangen schmeckt, wie ein Vogel zwitschert und nächtelang für Taschenlampen unter Bettdecken sorgen dürfte.
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