Dienstag, 12. Dezember 2017

Wie wär’s mit „Ein bisschen den Planeten retten“

Photo by Andrew Coelho on Unsplash

Liebe Leute, es ist ein kompliziertes Thema. Alle reden vom Klimawandel. Nachhaltig leben, lautet die Zauberformel. Es geht um Mülltrennung – also Bio und Plastik, und Glas in den Container, für Kartons und Co. gibt’s die Papiertonne…. äh oder wie? Außerdem diskutiert die Welt über autofreie Zonen in Großstädten, vegane Ernährung …und was ist überhaupt Mikroplastik!?

Mal ehrlich: Am Ende sind wir ziemlich überfordert bei dem Thema. Dabei gilt tatsächlich nur eins: Es sind die kleinen Dinge, die schon sehr viel helfen. Ist das nicht ungemein beruhigend. In einem Artikel stand kürzlich sehr treffend geschrieben: „Wenn wir nicht wollen, dass unsere Enkelkinder uns eines Tages nach der Bedeutung des Wortes ‚Schnee‘ fragen, müssen wir aktiv werden.“ Absolut, sagen wir – deshalb nehmen wir diesen Gedanken in unseren Alltag mit, fahren öfter Fahrrad und versuchen, mit ein bisschen Mitdenken und Disziplin im Handumdrehen diesen Planeten zu retten. Logisch, oder! Und das heißt:

Kaffee trinken ohne Pappbecher

Am erstrebenswertesten ist es, seinen Kaffee ganz entspannt in einem Café oder zu Hause genießen zu können. Man glaubt es kaum: Immer mehr Münchner machen das und gehen zum Beispiel ganz bewusst in der Früh noch vor der Arbeit auf einen Cappu und ein Cornetto in ihr Liebslingscafé um die Ecke. Wir haben darüber berichtet. Lassen die Umstände kein entspanntes Päuschen zu, appellieren wir aber ganz stark: Nehmt eure eigenen Tassen und To Go-Cups mit und verzichtet auf Einwegbecher für unterwegs. In Deutschland allein sind es etwa 2,8 Milliarden Einwegbecher, die laut Deutscher Umwelthilfe (DUH) pro Jahr verbraucht werden. In München zählt der Abfallwirtschaftsbetrieb (AWM) rund 190.000 Wegwerfbecher täglich. Das produziert Unmengen Müll und verschlingt Massen an Wasser.

Die Münchner Studentin Julia Post hat bereits vor einiger Zeit die Aktion „Coffee to go again“ ins Leben gerufen und damit dem Kaffeebecher-Müll den Kampf angesagt. Inzwischen hat auch die Stadt eine Marketingkampagne gestartet, die die Münchner zum Umstieg auf Mehrwegbecher bewegen soll. Viele Cafés verkaufen wiederverwertbare Becher in allen Farben und Formen. Und Dutzende Münchner Lokale machen bei dem Mehrweg-Pfandsystem „Recup“ mit. Die Idee: Für einen Euro Pfand bekommt man seinen Kaffee für unterwegs in einem BPA-freien Plastikbecher. Hat man ausgetrunken, kann man den Becher in einem anderen Café wieder abgegeben. Eine App bietet einen Überblick aller „Recup“-Anbieter in München.

Wenn man früher mitdenkt, geht’s aber auch noch unkomplizierter: Einfach eigenen Coffee to Go-Becher mitnehmen. Die meisten Kaffeeketten füllen den bestellten Kaffee direkt rein.

Mehr Leitungswasser trinken

Wir lieben unser Münchner Acqua Monaco, produziert aus dem Wasser der Münchner Schotterebene. Was aber beim Thema Nachhaltigkeit noch besser ankommt: Leitungswasser. Laut „Stiftung Warentest“ fließt hierzulande weltweit eines der besten und gesündesten Wasser aus dem Hahn. Um Trinkwasser aus der Leitung populär zu machen und den Zugang zu Trinkwasser weiter zu verbessern, hat die EU-Kommission aktuell eine Überarbeitung der Trinkwasser-Richtlinie vorgeschlagen. Denn: Leitungswasser bedeutet weniger Müll und geringere Kosten im Vergleich zu Wasser aus Plastikflaschen.


Wer nicht auf Sprudel verzichten mag, der holt sich einen SodaStream (Preis von 99 bis 189 Euro) nach Hause. Bei dem Modell „Crystal“ können sogar Glasflaschen befüllt werden. Die sehen besser aus als die Plastik-Variante und sind auch um einiges länger haltbar. Ach ja, und Rücken schonender ist der SodaStream außerdem, weil Wasser schleppen wegfällt.

Übrigens: An zahlreichen Stellen in München gibt es so genannte Refill-Stationen, an denen jeder seine mitgebrachte Flasche kostenlos mit Trinkwasser auffüllen lassen kann. Die Refill-Idee ist inzwischen in zahlreichen Städten deutschlandweit etabliert. Hier könnt ihr sehen, wer in München mitmacht.


Öfter mal Secondhand shoppen

Naturkosmetik-Marke mit
klarem Statement:
„Stop the water while using me“
Klar, gebraucht ist nicht gleich ökologisch. Denn Secondhand-Klamotten sind natürlich nicht unbedingt aus Bio-Baumwolle gefertigt oder nachhaltig produziert. Sicher ist aber: Gebrauchte Mode ist gut für die Umwelt, weil sie bereits gekauft und getragen wurde. Preloved Fashion sagen manche. Sie meinen Mode, die „schon mal geliebt wurde“. Das hört sich auch besser an als „gebraucht“ oder „Flohmarkt“. 

Im Grunde geht’s aber darum, am besten keine neuen Klamotten zu kaufen. Denn: Kaufe ich ein neues Stück, kurbelt das die Produktion an und Ressourcen werden weiter verbraucht. Wer Secondhand kauft und seine bereits getragenen Sachen an gemeinnützige Projekte (wie zum Beispiel Oxfam oder den Weißen Raben) spendet, hilft doppelt und spart dabei noch Geld. Von dem Ersparten kann man sich dann übrigens öfter mal auch ein etwas teureres, fair produziertes Teil von einem Öko-Label leisten.

Einkaufen mit Jutebeutel statt Plastiktüten 

Mit ihrer Richtlinie will die EU den Verbrauch von Plastiktüten einschränken und so die Umweltbelastung reduzieren. Konkret heißt das: Beim Einkaufen gibt’s gleich gar keine Plastiktüte mehr oder sie kostet. Überaus schöner Nebeneffekt: Die Stofftasche ist wieder da – oft mit flotten Sprüchen und in nettem Design. Wir lieben ja die von #mucbook mit dem Schriftzug „Weniger BussiBussi – mehr Amore!“- 

So ein Stofftbeutel hat doch locker noch Platz auch in der kleinsten Handtasche. Damit sind spontane Supermarkt-Einkäufe in jedem Fall drin – auch unter Nachhaltigkeits-Gesichtspunkten. Das Thema ist ernst. Denn: Bis Plastik völlig zersetzt ist, können bis zu 400 Jahre vergehen. In den Meeren schwimmt Plastikmüll, der unseren Lebensraum zerstört – und die Tiere, die darin leben und die Kunststoffe mit richtiger Nahrung verwechseln und daran sterben.

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