Doctor Döblingers geschmackvolles Kasperltheater ist in München inzwischen Kult. Grund genug, mal bei den Erfindern, Richard Oehmann und Josef Parzefall vorbeizuschauen.
vnm: Ihr habt euch längst zu einer Münchner Institution gemausert. Was sagt ihr zu eurem Erfolg?
Josef Parzefall: Das müssen andere beurteilen. Aber wir sind jede Woche ausverkauft. Unsere CDs werden inzwischen auch in Köln und Berlin bestellt. Das freut den Kasperl natürlich.
vnm: Seit wann gibt es Doctor Döblinger?
Richard Oehmann: 1993 haben wir damit angefangen. Wir schreiben die Stücke und bringen den Kasperl für die Kinder auf die Bühne. Mein Bruder Gregor bastelt die Figuren.
vnm: Ein Stück für Kinder dauert etwa eine halbe Stunde. Bei einem Erwachsenen-Stück steht ihr schon mal zwei Stunden hinter der Bühne, haltet die Hände in die Höh' und erweckt den Kasperl zum Leben. Ist das nicht teilweise ganz schön anstrengend?
Josef Parzefall: Keine Frage. Das geht auf Arme und Rücken. Aber wir hören erst damit auf, wenn das Kreuz gar nicht mehr mitmachen will. Es macht einfach zu viel Spaß mit den Kindern.
vnm: Die Kinder... ja sind die denn ein dankbares Theater-Publikum?
Richard Oehmann: Sie machen bei allem mit und sind von Anfang bis Ende voll dabei. Aber sie sind auch sehr kritische und genaue Zuschauer. Da haben wir unseren Text schon das eine oder andere Mal umgeschrieben, weil der Gag nicht ging. Und sie merken auch sofort, wenn was nicht passt, der Wachtmeister Wirsing zum Beispiel nicht von da rauskommt, wo er vorher reingegangen ist.
vnm: ...und sie können auch ganz schöne Petzen sein, oder?
Josef Parzefall: Nein, eigentlich nicht. Sie antworten halt, wenn man sie was fragt! Und da ist es ihnen meistens egal, ob das der Kasperl, die Prinzessin Heike oder der böse Zauberer ist.
Mei, der Richi in vnm. Wie schön. Freue mich schon auf den Schwarzblauen Bläuling.
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